LALUNA

Sie ist die Jüngste in der Herde, das vierte Pony, um den Kreis der kleinen Herde zu schließen. Sowohl mit Indimoon als auch mit Elysee Glory ist sie verwandt, jedoch nicht auf dem gleichen Gestüt geboren, wie die anderen Drei, die im Süden Österreichs aufwuchsen.
Luni, als zartes winterliches Plüschkugerl, kam sie zu uns, mit sehr langen Beinchen, mit ihrem caramelligen Farbton und ihrer mehrfarbigen Mähne., ihr Farbenspiel ihrem Vater verdankend, der sowohl als Zuchthengst in ihrem Geburtsgestüt als auch schon im vorigen Gestüt, wo meine anderen Drei herkamen, tätig gewesen ist, genauso wie ihre Mutter.
Mein Blick fällt immer wieder auf ihre Augen, die eine dunkle Tiefe und Wärme haben, die bezaubert. Ihre Präsenz und körperliche Ausdrucksstärke ist mit ihren knappen drei Jahren sehr beachtlich, gepaart mit einer Sanftheit, die versprechen lässt, dass eine sehr interessante Persönlichkeit da heranreift, ich freue mich, sie dabei begleiten und fördern zu dürfen.
Sie ist das einzige Pony, das ich nicht vorher auf dem Zuchtgestüt besuchte, als ich entschied, sie zu mir zu nehmen. Ich klärte vorher alles energetisch ab, ihren Seelenzustand, ihre allgemeine Gesundheit, ob sie zu uns wolle, ob und wie sie sich auf welche Weise mit meiner Herde verstehen würde, welche Beziehung sie und ich zueinander haben würde, wie ihr der Ort gefallen würde und ob sie mit der Witterung heroben gut zurecht kommen würde. Die Ergebnisse waren sehr zufriedenstellend, und bis jetzt entwickelt sich auch alles so, wie es sich bei meinem Abfragen gezeigt hat.
Meine Herde nahm sie sehr schnell und sehr gut auf. Indimoon wies ihr ihren Platz zu, Luni, keinesfalls ängstlich , sondern neugierig, fügte sich sehr gut ein und war auch sehr schnell vertraut mit mir. Sie begrüßt mich jeden Morgen als Erste, Glory und Indimoon merken, dass es keinen Grund zur Eifersucht gibt, und Indimoon hat auch sehr schnell verstanden, dass es trotzdem immer genug Heu gibt für sie, auch wenn jetzt Luni da ist. Chilli stand am ersten Morgen nach Lunis Ankunft ganz stolz vor seinen drei Stuten und kommt seiner Aufgabe als Beschützer auf seine sanfte, ruhige und liebevolle Weise nach.
Mit ein Grund, warum ich Luni auch zu mir nahm, ist, dass sie einer der Ponies ist, die unter den zunehmenden Veränderungen der Witterung der letzten Jahre besonders leidet. Trockenheit, Hitze, Mücken, die Belastungen Erdboden, Heu, Wasser, Luft, die im Kreislauf durch die Ungleichgewichter in der Biosphäre zunehmen, setzen Luni zu. Hier bei uns in den Bergen, auf 1.000 m Seehöhe hoffe ich, dass sie dem mehr oder weniger entkommt, auch wenn wir hier heroben die Witterungsveränderung ebenfalls schon zu spüren bekommen.
Der Kreis schließt sich nun mit Laluna. Lange war ich auf der Suche nach dem vierten Pony, das zu meinen Dreien passen würde. So wie ich mich für ein Jahr lang auf die Suche nach Ponies machte um ana tara zu gründen, so brauchte es auch eine Zeit lang, bis nun Laluna hierher gefunden hat. Rückblickend, damals, vor sieben Jahren, in Kontakt mit Besitzern und ZüchterInnen, recherchierend, sowie beobachtend , ließ mich das Erlebte und Gesehene auf meiner Suche auch das Kunsttextprojekt kult.ur.tier.mensch ins Leben rufen. Denn ich bekam Einblick in die Community, beobachtete einige Zeit lang noch diese ZüchterInnen – Szene europaweit und musste mir letztendlich die Eindrücke von der Seele schreiben. Auch wenn ich nur an der Oberfläche kratzte, was sich mir da alles als Außenstehende offenbarte, mitunter Kurioses und Abstruses, wollte in Texte gefasst werden. Diese Texte sind Grundlage für andere Kunstschaffende, die in ihrem eigenen Metier die Texte als Inspiration für ihre Projekte zur Hand nehmen, im von mir gegründeten KünstlerInnen Kollektiv heart4art vereint. Der allererste Text entstand mit dem Titel "Einhorn der Moderne oder Engel auf vier Hufen?", aber mittlerweile ist dieses Projekt gewachsen und behandelt unterschiedlichste Themen der Mensch.Tier.Beziehung, untermauert durch die Erfahrungen, die ich als Verhaltensanalytikerin und heilerische Vermittlerin sammeln durfte und weiterhin darf.
Mit Laluna ist nun ana tara um eine weitere hübsche Stute reicher, und ich wünsche mir, dass meine Herde viel Freude untereinander mit ihr hat, und dass wir hier alle noch sehr lange viel Freude miteinander haben.

Text A.B., © Astrid Bayer, all rights reserved