FREMDKÖRPER
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Wenn der eigene Körper uns fremd erscheint, wir für uns selbst unsichtbar und unlesbar bleiben, wie soll dann Dialog zu unseren tierischen Gefährten möglich sein?
Auch unsere tierischen Gefährten möchten die Chance ergreifen, dass sie uns in unserer eigenen Ausdrucksfähigkeit und Mitteilsamkeit erfahren, sie uns in unserer Bewusstheit als Spezies Mensch erkennen, auch uns dialogbereit (er)kennen wollend. Auch Tiere haben ein großes Interesse in ihrer unbedarften Neugierde und ihrer unermesslichen Toleranz Brücken zu wohlwollender und sinnvoller Kommunikation mit uns zu bauen; und da handelt es sich nicht nur um domestizierte Tiere, auch Wildtiere sind bereit, in Kontakt mit wohlwollenden Menschen zu treten, sie in ihre Herden und Rudel aufzunehmen, wie zahlreiche Erfahrungsberichte und Studien inzwischen belegen. Und tiefer Dialog setzt voraus, dass wir uns zuallererst unseres eigenen Instrumentariums des Organismus ganzheitlich bewusst sind, um ihn dann als Vermittler für Dialog einzusetzen.
Sich umfassend anzueignen, mit wem wir es als unserem tierischen Gegenüber zu tun haben, in ihrer Welt, in Körpersprache und sozialen Interaktion mit Ihresgleichen untereinander, auch gleichzeitig, uns selbst zu erfahren, wer wir sind, was wir spüren und fühlen, wie wir uns ihnen gegenüber geben und handeln, und damit unseren tierischen Gefährten zu ermöglichen, uns so zu erfahren und sie das lesen zu lassen, was beiden in ihrer Beziehung zu einander von Sinn und Nutzen des gemeinsamen Dialogs, des gemeinsamen (Er-) Lebens dienlich ist, die Herausforderung.
Wenn also der eigene Körper uns fremd erscheint, wir für uns selbst unsichtbar und unlesbar bleiben, wie soll dann ein Dialog zu unseren tierischen Gefährten erfüllend für beide Seiten möglich sein?
fremdkörper
KULT.UR.TIER.MENSCH
interdisziplinäres kunst text projekt
im zeichen von versöhnung und frieden
in tier.mensch.beziehung
work in progress
part eight
heart4art
astrid bayer
künstlerInnen kollektiv
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